Tourengruppe Skiclub Alpina Neudorf

18. - 20. April 2025 (Organisation M. Zemp)

Osterskitouren

Karfreitag: Hohmad (2’442m) (10 Teilnehmer)

Massiver Schneefall in den Alpen, Osterstau Richtung Süden, und grundsätzlich durchzogene Wetterprognose: Die Karfreitagstour war in Gefahr. Da besannen wir uns der deutschen Unart des Pistentourengehens; einer Praxis, die beim nördlichen Nachbarn für viel böses Blut sorgt. Da auf der Melchsee-Frutt die Skisaison aber bereits vorbei war, sollte eine Tour ab Stöckalp keine bösen Reaktionen hervorrufen.

Warum die Bahnen nicht mehr liefen, wurde bei der Ankunft rasch klar: Es fehlte der Schnee! Die erste halbe Stunde wurden die Ski also gebuckelt. Bei P. 1290 unterhalb der Cheselenhütte erfolgte schliesslich Schneekontakt. Auf einer sehr dürftigen Unterlage begann der Aufstieg durch den Nebel. Die hohe Luftfeuchtigkeit beantwortete der Körper mit vermehrter Schweissproduktion – sehr sinnvoll. Was uns freilich hoffnungsfroh stimmte, war der Anblick der verschneiten Tannen einige hundert Meter weiter oben. Denn Neuschnee ist ja bekanntlich des Skitürelers Lust.

Nicht aber heute: Der Neuschnee kam – und er klebte! Durch eine stetig mächtiger werdende Matsch-Schneeschicht kämpfte sich die Gruppe wacker bergwärts. Bei der Alp Oberstafel schien der Himmel dann plötzlich aufzureissen, erste Gipfelanblicke eröffneten sich. Die Motivation war jedoch temporär. Eine halbe Stunde später hatte uns der Nebel wieder umhüllt. Aber wir waren ja schon so weit gekommen. Ohne allzu grosse Erwartungen stapfte die Gruppe durch den immer noch nassen und schweren Schnee weiter, um dann ganz unverhofft auf 2’300m aus der Nebelsuppe herauszutreten. Unerwartet wurde der zähe Aufstieg mit einem prächtigen Panorama der Innerschweizer- und Berner Alpen belohnt.

Doch wir alle wussten, was uns auf der Abfahrt noch blühte! In der klebrigen weissen Pracht wurde jeder Bogen (auf das Wort «Schwung» wird hier bewusst verzichtet) zum Kraftakt und die beträchtliche Bremskraft des Tiefschnees führte zu einigen unfreiwilligen Akrobatikeinlagen. Die Schneegrenze zeigte sich als Befreier und die kurze Wanderung in Skischuhen zurück zum Parkplatz als entspanntes Auslaufen.

Für den obligaten Tourenkaffee einigte man sich auf den «Roten Stier» in Melchthal. Wenige Minuten später parkierten alle drei Autos zielsicher vor dem Restaurant Nünalp. Die charmante Bedienung bestätigte unsere Wahl. Da die Gruppe nun schon beisammensass, konnten wir auch gleich die Planung für die Samstagstour in Angriff nehmen. Lawinenbulletins wurden konsultiert, Karten studiert, und Ruedi kämpfte sich an den Launen des Betreibers der Luftseilbahn in Riemenstalden ab. Ausgang der Verhandlungen bei Redaktionsschluss noch nicht bekannt…

Karsamstag: Hagelstock (2’181m) – Rossstock (2’460m) (10 Teilnehmer)

Super Wetter und sonnig. Schnee wunderbar. Gestartet wurde bei der Bergstation der schon fast historischen Pendelbahn. Ziel waren der Hagelstock und Rossstock via Rossstocklücke. Sehr amüsante und abwechslungsreiche Tour, inklusive Rettungseinsatz der Rega aus nächster Nähe, zum Glück nicht aus unseren Reihen. (Auch der Patient schien soweit wohlauf gewesen zu sein, konnte aber ein Bein nicht mehr belasten.) Die anschliessende Abfahrt direkt nach Riemenstalden entpuppte sich eher als Wanderung

Ostersonntag: Seestock (2’429m) (4 Teilnehmer)

Ankunft auf derm Lipplisbüöl ob Muotathal bei Föhn und warmen 12 Grad plus – super! Es folgte eine längere Wanderung mit aufgebundenen Ski bis irgendwo weit oben endlich der Schnee gefunden wurde. Anschliessend wunderbarer Aufstieg per Ski auf den Seestock. Immerhin ging die Abfahrt zeitlich perfekt auf: 20 Minuten nach unserer Ankunft beim Auto regnete es in Strömen. Da sind wir gerade nochmal so davongekommen.

(Bericht: Matthias Zemp)