11. Mai 2025 (5 Teilnehmer, Organisation: R. Hüsler)
Piz Tagliola (2708 m) - Piz Cavradi (2614 m)
Das Frühjahr hatte seine Präsenz stark markiert und die Schneedecke
war auch um die nun offenen Pässe schon weit weggerückt. In der
südlichen Surselva habe es aber jüngst Neuschnee gegeben, so MeteoSchweiz.
Also, auf zum Oberalppass! Immerhin sind, nach bescheidenem Kenntnisstand
des Schreibenden, schon zwei Jahre ins Land gezogen, seit sich die Neudorfer
Alpina zuletzt im Val Maighels blicken liess – namentlich auch dann
unter Ruedis Führung. Nur nahm er damals das Handy mit auf die Tour,
was diesmal durch Ungewissheit über dessen Verbleib einen Hauch Nervosität
für den Tourenleiter schuf. Schön, wenn das Leben spannend ist!
Die Meldung des Bundesamtes für Meteorologie und Klimatologie erwies
sich als beschränkt zutreffend. Ein Stück Fussmarsch war unumgänglich
(ha, Wortwitz!), und Neuschnee nicht in nennenswertem Masse zu finden. Dafür
sorgten – wie eben auch schon zwei Jahre zuvor – balzende Birkhähne
für Entzücken. Und da wir ein genügsames Völklein sind,
fanden wir am wolkenfreien Himmel ebenfalls Gefallen und nichts zu beanstanden.
So zogen wir unsere Spur, begleitet durch nur eine Handvoll weiter Tourengänger,
durch das stille Val Maighels. Ab dem Pass Tagliola (Lolenpass) zum gleichnamigen
Gipfel war etwas Spürsinn für die Spurwahl gefordert, da die Schneeknappheit
nicht jede Spur zuliess. Nach kurzem, sonnigen Rast auf dem Gipfel galt
selbiges auch für die Abfahrt. Wir mussten bis westlich des Lolenpasses
abfahren und so zurück nach Osten einen kleinen Gegenanstieg in Kauf
nehmen.
Auf dem Rückweg zogen wir östlich der Camona da Maighels vorbei
und stiegen zum Piz Cavradi auf. Der Nordosthang liess uns auf mehr Schnee
und eine lohnende Abfahrt hoffen. Tatsächlich fanden wir in dessen
höheren Lagen mehr (Trieb-)Schnee und schöne Hänge, auch
wenn die hier ebenfalls schon arg geschwundene Schneedecke und die wärmebedingte
Lawinensituation allzu übermütige Schwünge unterband.
Tja, war der Schnee halt nicht wie erhofft. Dafür haben wir nun einen
Grund, in zwei Jahren wieder auf Platz zu sein. Vielleicht wird uns Ruedis
Mobilfunktelefon wieder einmal ins Feld begleiten und nicht einfach die
Frühlingssonne im Auto geniessen.
Bericht: Raphael Burkhard